Kreatives Gestalten mit hör- und sprachgeschädigten Kindern
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Kategorie: Diskussionsbeiträge
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Veröffentlicht: Sonntag, 08. März 2015 09:39
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Geschrieben von Johannes Gfüllner
Bernadette Unterhitzenberger setzt sich in ihrer Facharbeit mit Förderung von Konzentration und Ausdrucksfähigkeit bei hör- und
sprachgeschädigten Kindern auseinander. Sie geht der Frage nach, welche Rolle das Werken dabei übernimmen könnte. Ihr geht es u.la. darum, dieStärken der kinder aufzugreifen:
"Das handwerkliche und kreative Arbeiten mit Materialien wie Holz, Ton, Papier,
etc. wird in der heutigen Erziehung in meinen Augen sehr vernachlässigt. Dies
beginnt bereits im Kleinkindalter. So wird nach meinen Erfahrungen in den
Kindertagesstätten viel Wert auf die musikalische Früherziehung,
Bewegungserziehung, sprachliche Bildung, etc. gelegt. Die Heranführung an
Ton, Holz o. ä. findet aber dagegen selten statt. Dabei kann durch diese
Materialien eine Vielzahl von Fähigkeiten gefördert werden. So zum Beispiel die
Fein- und Grobmotorik, Konzentration, praktische Umsetzungsgabe von
Geplantem, aber besonders die sozialen Kompetenzen, die dann später oft
mühsam erlernt werden müssen. Diese Armut an handwerklichen und
kreativen Arbeiten wird in den Lehrplänen verschiedenster Schularten
fortgeführt.
Dies ist in meinen Augen sehr schade. Beim Werken werden die Stärken des
Kindes aufgegriffen und gefördert. Durch diese Förderung werden wiederum
Defizite, die das Kind hat, verringert. Zeigt es beispielsweise Stärken im
plastischen Gestalten, so erlebt es Erfolgserlebnisse. Diese wirken sich positiv
auf das verringerte Selbstbewusstsein aus und bestärken das Kind darin." (Auszug aus dem Vorwort der Autorin)